
Kennst du das Gefühl, wenn dein eigener Körper sich fremd anfühlt?
Der Regen prasselte gegen die Autoscheiben, als mein Vater mich von der Schule abholte. Ich zog meine Kapuze tief ins Gesicht, doch der Wind peitschte mir den Nieselregen ins Haar. "Wir müssen noch schnell etwas erledigen", sagte mein Vater beiläufig, während er das Auto startete. Ich lehnte meinen Kopf gegen das kühle Fenster und sah den Tropfen dabei zu, wie sie langsam die Scheibe hinabrannen. Ich ahnte nicht, dass er mich zu einem Fototermin brachte – eine Überraschung, die mir alles andere als recht war.
Kurze Zeit später standen wir im warmen Licht des Fotostudios. Ich trat vor den großen Spiegel, um mich kurz zu betrachten – und erstarrte. Mein Gesicht war aufgedunsen, meine Haare nass und klebrig vom Regen. Ein dicker Bollen wölbte sich an meinem Hals, als wollte er mich verspotten. Ein beklemmendes Gefühl stieg in mir auf. Scham. Hässlichkeit. Unwohlsein. Ich wollte mich verstecken.
"Du kannst dich ja noch ein bisschen aufhübschen, wenn du magst", sagte der Fotograf mit einem aufmunternden Lächeln. Doch alles, was ich tun konnte, war, starr in den Spiegel zu blicken. Wie sollte ich etwas aufhübschen, das sich so falsch anfühlte?
Eine Diagnose, die mein Leben veränderte
Seit meiner Kindheit kämpfe ich mit einer Schilddrüsenerkrankung, die vermutlich zu spät erkannt wurde. Die Diagnose geschah beiläufig bei einem regulären Arztbesuch. Der Arzt stellte bei einer Blutuntersuchung fest, dass mein TSH-Wert (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) außerhalb des Normalbereichs lag. Allerdings ist wichtig zu verstehen, dass der TSH-Wert je nach Tagesform und Phase unterschiedlich ausfallen kann und nicht der einzige Indikator für die richtige Dosierung der Medikamente sein sollte.
Wenn ich mir die Fotos von damals ansehe, erkenne ich sofort: Da stimmt doch etwas nicht mit mir. Warum hat das niemand bemerkt? Plötzlich war ich aufgedunsen, hatte einen "dicken" Hals, einen erhöhten Appetit und keine Lust, mich zu bewegen. Als meine Eltern mich dann endlich zum Arzt brachten, hieß es: "Schilddrüsenunterfunktion. Sie muss lebenslang Hormone einnehmen."
Die emotionalen Auswirkungen dieser Erkrankung waren für mich erheblich. Ich fühlte mich oft verunsichert und musste penibel darauf achten, was ich aß. In meiner Jugend hungerte ich sogar, um nicht zuzunehmen. Das ständige Auf und Ab meines Gewichts - ich konnte innerhalb einer Woche mehrere Kilos zunehmen - ließ mich hilflos und unverstanden fühlen. Ich teilte meine Gefühle nie, weil ich glaubte, niemand könne mich verstehen.
Bis zu meinem 25. Lebensjahr habe ich diese Diagnose einfach hingenommen. Viermal im Jahr zur Blutuntersuchung, jeden Morgen meine Tabletten. Das war Routine. Doch dann kam die Diagnose "Hashimoto". Zu dieser Zeit war mein Leben bereits belastend genug: extremer Prüfungsstress, Überforderung, das Gefühl, allein gelassen zu sein. Die Ultraschalluntersuchung zeigte eine chronische Entzündung meiner Schilddrüse. Ich fragte den Arzt, was ich dagegen tun könne. Seine Antwort? Ein Flyer mit dem Titel "Leben mit Hashimoto". Mir wurde gesagt, ich solle meine Medikamente weiternehmen und die Dosis erhöhen. Aber haben diese Medikamente mich vor der Entzündung bewahrt? Nein.
Jahrelange Unsicherheit - bis zum Wendepunkt
Mit immer höherer Dosierung setzte ich den gewohnten Ablauf fort: Tabletten 30 Minuten vor dem ersten Kaffee, regelmäßige Blutkontrollen, immer müdere Tage. Mein Heisshunger auf Zucker wurde schlimmer, mein Antrieb war kaum noch vorhanden. Heute weiß ich, dass mein Körper viele Nährstoffe und Vitamine vermisst hat. Aber bei den Standard-Blutuntersuchungen fällt so etwas eben nicht auf.
Nach meinem Studium trat ich voller Motivation meinen ersten Job als Projektingenieurin an. Doch die lange Zeit im Büro und am PC machte alles nur schlimmer. Ich konnte mich bei Telefonkonferenzen kaum konzentrieren, weil mich plötzliche Müdigkeit übermannte. Kaffee half immer nur kurz. Der Wendepunkt kam, als ich während einer Telefonkonferenz einschlief, trotz Kaffee und anderer Aufputschmittel. Die Peinlichkeit dieser Situation und die Tatsache, dass ich wichtige Informationen für meine Arbeit nicht aufnehmen und behalten konnte, trieben mich dazu, eine Heilpraktikerin aufzusuchen. Ich erkannte: So kann ich nicht weiterleben!
So fand ich den Weg zu meiner Heilpraktikerin. Bis heute bin ich ihr unendlich dankbar. Ihr Rat: ein umfangreicher Bluttest bei einem Endokrinologen. Denn während ärztliche Standardtests oft aus Kostengründen nur das Nötigste prüfen, wurde hier endlich alles untersucht. Das Ergebnis: Mein Vitamin-B12-Wert war quasi nicht existent. Kein Arzt hatte mich je darauf hingewiesen oder mir geraten, Präparate einzunehmen!
Mit meiner Heilpraktikerin begann ich, meinen Körper gezielt mit den fehlenden Nährstoffen zu versorgen. Plötzlich war die Müdigkeit verschwunden. Ich musste mich nach der Arbeit nicht mehr hinlegen, sondern hatte endlich Energie. Jahrelang habe ich mit meiner Heilpraktikerin zusammengearbeitet, immer neue Impulse erhalten und mich zunehmend selbst mit meiner Gesundheit auseinandergesetzt.
Mein Weg zur Heilung: Ernährung, Energiearbeit & Astrologie
Schon immer hatte ich mich für Pflanzen und ihre Heilwirkungen interessiert. Doch durch meine eigene Reise vertiefte sich dieses Interesse enorm. Parallel dazu habe ich mich mit persönlicher Weiterentwicklung befasst, unzählige Bücher gelesen und Vorträge gehört. So kam ich schließlich zur Energieheilung. Mein Motto: Alles oder nichts. Ich begann, mich in verschiedenen Bereichen weiterzubilden und mich selbst zu therapieren. Vor etwa 1,5 Jahren kam dann die Astrologie hinzu. Mein Weg entwickelt sich stetig weiter.
Durch alternative Heilmethoden lernte ich, mich besser kennenzulernen und zu verstehen, dass viele meiner Verhaltensweisen auf mein Krankheitsbild zurückzuführen waren und nicht auf mein wahres Selbst. Die Astrologie gab mir wertvolle Einblicke in meine Stärken und Schwächen, was mir half, authentischer zu leben. Mit der Energieheilung begann ich, meinem Körper Impulse zu geben, mir zu zeigen, was mir fehlte. Statt ständig zum Arzt zu rennen, lernte ich, auf meinen Körper zu hören. Ich fing an, jeden Morgen zu meditieren und Yoga zu praktizieren, anstatt mich im Fitnessstudio zu überfordern.
Mein Fazit: Alles ist eine Lernaufgabe. Wenn wir bereit sind, sie anzunehmen, bringt sie uns genau dorthin, wo wir hingehören. Heute lebe ich ohne Schilddrüsenmedikamente, bin weniger krankheitsanfällig und verstehe meinen Körper viel besser. Dieser Prozess des Lernens und Wachsens wird nie enden. Wir sind hier, um Erfahrungen zu sammeln, aus Fehlern zu lernen und uns weiterzuentwickeln.
Meine Botschaft an dich
Diese nie endende Transformation hat mich dazu gebracht, mein Wissen mit der Welt zu teilen. Ich möchte anderen helfen, die am Anfang ihrer eigenen Reise stehen. Zurückblickend wäre es so viel einfacher gewesen, wenn ich einen Mentor gehabt hätte. Jemanden, der mir die Augen geöffnet oder mir einen Schubs in die richtige Richtung gegeben hätte. Doch meine Lernaufgabe war es, diesen Weg selbst zu gehen – und ich habe das Beste daraus gemacht.
Heute kann ich viel stärker auf meine Intuition vertrauen, Emotionen besser einordnen und die Dinge offener und unvoreingenommener betrachten. Ich bin dankbar für meinen Weg und freue mich auf all das, was noch kommt.
Was ich gelernt habe:
✔️ Höre auf deinen Körper – er spricht mit dir
✔️ Standard-Blutwerte sagen nicht alles aus
✔️ Ganzheitliche Heilmethoden können Wunder wirken
Falls du dich in meiner Geschichte wiedererkennst oder an einem ähnlichen Punkt in deinem Leben stehst, möchte ich dir sagen:
Du bist nicht allein.
Es gibt Wege, die du gehen kannst, um dich besser zu fühlen. Dein Körper spricht mit dir – lerne, ihm zuzuhören. Und wenn du möchtest, begleite ich dich gerne ein Stück auf deiner Reise.
Alles Liebe, Mel
Teile deine Erfahrung gerne mit mir in den Kommentaren oder schreibe mir eine Nachricht!
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